Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Miraculous Mule: Old Bones, New Fire (Review)

Artist:

Miraculous Mule

Miraculous Mule: Old Bones, New Fire
Album:

Old Bones, New Fire

Medium: CD/Download
Stil:

Rock

Label: Juke Joint
Spieldauer: 38:00
Erschienen: 12.08.2022
Website: [Link]

Bereits mit seiner Band DREAM CITY FILM CLUB legte MICHAEL J. SHEEHY in den 90ern den Grundstein für das, was er in Zukunft musikalisch verwirklichen wollte: Klassische Mörderballaden, Gewerkschaftslieder, Gospel-Dramen und Blues-Fantasien US-amerikanischer Prägung aus Englisch/Irisch/Gälischer Perspektive zu beleuchten und dabei auch mit allerlei Rock-musikalischen Ergänzungen zu verquicken.

Von Anfang an dabei war stets auch sein Bruder PATRICK McCARTHY, der ihn bei seinen folgenden Solo-Arbeiten tatkräftig unterstützte. Nachdem der Mann, der nach eigener Aussage bereits nach zwei oder drei mögliche Karrieren vermasselt hat, nicht eben zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft gehört, war es ein glückliches Zusammentreffen mit Drummer IAN BURNS und Vokalistin ALEY LOUISE PETTY bei einer Session, das schließlich zu der Gründung der Band MIRACULOUS MULE führte, als man einen gemeinsamen Sinn für Traditionspflege links der Mitte verspürte.

Damit kam SHEEHYs vierte oder fünfte Karriere langsam wieder in Gang. Die Betonung liegt allerdings auf „langsam“, denn das nun vorliegende fünfte Album „Old Bones, New Fire“ ist das erste Lebenszeichen nach 5 Jahren Sendepause, welches die Band während des Lockdowns 2020 mehr aus Verlegenheit anging - denn ursprünglich hatten sie ihr 10-jähriges Bandjubiläum nur mit Live-Auftritten feiern wollen.

Sei es drum: Während das letzte MULE-Album „Two Tonne Testimony“ eher eine politisch motivierte Rock-Scheibe war, wenden sich SHEEHY & Co. auf „Old Bones, New Fire“ wieder ihren Roots zu.
Und das kam so: Als SHEEHY seine Festplatten aufräumte, stieß er auf übrig gebliebene Aufnahmen von den Sessions zur ersten MULE-LP „Deep Fried“, die ihn dermaßen begeisterten, dass er beschloss, neues Material in derselben, rauen Gemengelage von 2010 aufzunehmen.

Frei nach dem Motto „Something Old, Something New“ wurden diese Aufnahmen dann abwechselnd zusammengefügt. Dass alles dennoch recht schlüssig zusammenpasst – obwohl die Arrangements ein breites Spektrum an Stilen und Stimmungen ermöglichen und nun auch wieder akustische Elemente einschließen – mag wohl daran liegen, dass es hier nicht darum ging, das Rad neu zu erfinden, sondern es vielleicht eher einer Runderneuerung zu unterziehen (um mal bei dem Bild zu bleiben).

So gibt es mit „We Get What We Deserve“ nur einen einzigen selbst geschriebenen Track – während es sich bei den anderen um Traditionals und Cover-Versionen wie BLIND WILLIE JOHNSONs „John The Revelator“ und „Butcher Boy“ oder NINA SIMONEs „Sinnerman“ handelt, denen MIRACULOUS MULE nachdrücklich ihren eigenen spirituellen „Gospel According To“-Stempel aufdrücken - nur, dass es sich hierbei eher um eine Art Teufels-Gospel handelt, der den gelegentlichen „Hallelujah“-Momenten eine dezidiert düstere Richtung verleiht.
Mehr noch: Einige der Songs wie z.B. „I Know I've Been Changed“, „Nobody/Nothing“ oder „City Of Refuge“ hatten MIRACULOUS MULE bereits schon mal auf der LP „Blues Uzi“ bearbeitet – wenngleich in völlig anderen, härteren Versionen. Aber „Old Bones, New Fires“ sollte ja auch keine Rock-Scheibe sein, sondern setzt auf den archaischen Roots auf, denen sich MICHAEL J. SHEEHY & Co. seit jeher verpflichtet fühlen.

FAZIT: Wem MICHAEL J. SHEEHY eigentlich die Begeisterung für sein Tun verdankt, macht eine Widmung in den Credits des Albums „Old Bones, New Fire“ deutlich: „Wir widmen das Album all jenen, in deren Fußstapfen wir demütig folgen“, heißt es da. Im Folgenden werden u.a. SON HOUSE, BLIND WILLIE JOHNSON, NINA SIMONE, DOC WATSON, ELVIS PRSLEY oder SISTER ROSETTA THARPE gelistet. Die Ehrung schließt dann mit dem Nachsatz: „Wir sind nicht würdig, deren Schnürsenkel binden zu dürfen“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn es beschreibt den Geist, in dem dieses Projekt angegangen wurde, auf perfekte Weise.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2216x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • I Know I've Been Changed
  • Nobody/Nothing
  • City OF Refuge
  • We Get What We Deserve
  • Fire In My Bones
  • O Death
  • John The Revelator
  • Butcher Boy
  • You Got To Take Sick And Die
  • Sinnerman

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!